Mit einem Ertragsminus von - 0,3 % gegenüber Vorjahr und einem betrieblichen Ergebnis (EBIT) CHF - 475'769 schaut die Reha Rheinfelden auf ein herausforderndes Betriebsjahr zurück. Insbesondere die im Zusammenhang mit der Pandemie stehenden Mehrkosten und Ertragsausfälle belasten das Ergebnis.
Pandemiebedingter Rückgang bei den Pflegetagen
Der Lockdown im März 2020 und das Verbot von Wahleingriffen hat zu weniger Zuweisungen von Akutspitälern geführt. Darüber hinaus wurde im Auftrag des Kantons eine Isolationsstation für COVID-19-Patienten eingerichtet und diese Kapazitäten wurden entsprechend freigehalten. Trotz dieser Einschränkungen blieb die Reha Rheinfelden mit 70’115 Pflegetagen nur rund 580 Pflegetage unter dem Vorjahreswert. Dies mit durchschnittlich 192,9 betriebenen Betten und einer sehr hohen Auslastung von 99,3 %.
Coronabedingte Einschränkungen
Seit Beginn der Pandemie konnte das Besucherrestaurant Salis nur mit grossen Einschränkungen betrieben werden. Es galten die Verordnungen für Restaurationsbetriebe. Grösstenteils war das Restaurant nur für Mitarbeitende und stationäre Patientinnen und Patienten zugänglich, was sich deutlich auf die Umsätze auswirkte und das Restaurant Salis mit einem Ergebnis von CHF - 0,384 Mio. abschliessen liess.
Im Ambulanten Zentrum CURATIVA durften, ausser Notfällen, phasenweise keine therapeutischen Behandlungen und Sprechstunden durchgeführt werden. Als Folge musste in einigen Bereichen vorübergehend Kurzarbeit eingeführt werden.
Auch das Angebot des Kurszentrums der Reha Rheinfelden wurde stark eingeschränkt. Insbesondere die öffentlichen «Fit & Gesund»-Kurse mussten situationsbedingt komplett heruntergefahren werden. Die Fachkurse hingegen konnten dank umsetzbarem Schutzkonzept teilweise unter gewissen Einschränkungen weitergeführt werden.
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Teamorganisation Pflege / Lean Management
In einem Pilotprojekt wurde auf der Pflegestation der Geriatrischen Rehabilitation das Lean Management erarbeitet und anschliessend kontinuierlich im gesamten Bereich Pflege umgesetzt. Aus den daraus gewonnenen Erkenntnissen wird das System nun stetig verbessert. Das neue Organisationskonzept soll nicht «nur» in der Pflege, sondern auch in Schnittstellenbereichen eingeführt werden. Das Ziel ist, Arbeitsabläufe und Schnittstellen mit geeigneten Tools zu optimieren, um mehr Zeit am Patienten zu haben.
Innovative Weiterentwicklung in der Robotik
Wöchentlich werden in der Robotik bis zu 100 Therapieeinheiten durchgeführt. Im Bereich des Gangtrainings wurde im 2020 der bisherige Lokomat durch den neuen LokomatPro ersetzt. Dieser ist mit dem sogenannten FreeD-Modul ausgestattet. Es verbessert das Gangbild, indem es die Lateraltranslation sowie die Transversalrotation des Beckens führt und begleitet. Zudem wurde mit dem Trainingsroboter DD System ELITE ein intelligentes Trainingssystem für die Beinkraft, mit dem beispielweise schwerpunktmässig die exzentrische Kraft sowie die Verbesserung der intramuskulären Koordination und Schnelligkeit trainiert wird, eingeführt. Das System eröffnet insbesondere in der neurologischen und geriatrischen Rehabilitation die Möglichkeit, passgenaue Trainingsreize zu setzen.
Reha Patientenbefragung
Im 2020 wurden rund 500 stationäre Patientinnen und Patienten telefonisch durch ein neutrales Marktforschungsinstitut befragt. Die Resultate können nicht unabhängig von der Pandemie betrachtet werden. Die Werte aller teilnehmenden Benchmark Kliniken haben sich auf das Gesamtjahr betrachtet verschlechtert. In den Fragen zur Gesamtzufriedenheit liegt die Reha Rheinfelden grundsätzlich im Benchmark. In anderen Sektoren konnte jedoch ein signifikant besserer Wert als der Benchmark erreicht werden.
125 Jahre Jubiläum
Auch das Jahr 2021 wird anders als geplant. Die Reha Rheinfelden feiert ihr 125-Jahr-Jubiläum. Auch wenn die Pandemie manche der geplanten Aktivitäten leider nicht erlaubt, so hat sich die Klinik einiges vorgenommen. Dabei sollen Mitarbeitende und Pensionierte regelmässig mit kleinen Aufmerksamkeiten und Aktionen überrascht werden. Patientinnen und Patienten erhalten bei Austritt eine Aufmerksamkeit und die Gäste sowie die Öffentlichkeit sollen nach Möglichkeit eingebunden werden. Ob das Personalfest und der VIP-Anlass im November stattfinden können, ist noch offen.