Ob Jung oder Alt, Frau oder Mann, aktiv oder weniger aktiv, fast alle Menschen leiden einmal in ihrem Leben an Rückenschmerzen. Verschiedene Faktoren wie Stress, körperlich schwere Arbeit, Schlafmangel, Rauchen und vieles mehr können Rückenschmerzen begünstigen. Jedoch sind 90% dieser Beschwerden sogenannte "gutartige" Rückenschmerzen. Gutartig bedeutet, dass diese Schmerzen zwar den Lebensalltag beeinflussen, sie jedoch keineswegs gefährlich sind. Im Volksmund sind sie bekannt unter Hexenschuss oder unspezifischen Rückenschmerzen. Bei den übrigen 10 % ist die häufigste Rückenerkrankung ein Bandscheibenvorfall. Sehr selten handelt es sich um einen Knochenbrüche, Krebs oder andere ernstzunehmende Erkrankungen.
Rückenschmerzen haben oftmals einen episodischen Verlauf. Sie treten auf und in der Regel verschwinden sie innerhalb weniger Wochen. Obwohl sie immer wieder auftauchen, zeigen Untersuchungen, dass diese mit der Zeit nicht automatisch schlimmer werden. Wenn Sie die Erfahrung machen, dass sich Ihre Beschwerden verschlimmern, fehlen Ihnen eventuell die notwendigen Instrumente, damit umzugehen und die Funktionsfähigkeit des Rückens in den Griff zu bekommen. In diesem Fall kann das GLA:D® Rücken Programm sehr hilfreich sein. Die internationalen Richtlinien für die Behandlung von chronischen und wiederkehrenden Rückenschmerzen empfehlen eine Kombination von Übungen und Edukation zur Verbesserung des Selbstmanagements. Diese Richtlinien werden im Programm umgesetzt.
Das GLA:D® Rücken Programm wurde in Dänemark für Menschen mit langanhaltenden und wiederkehrenden Rückenschmerzen entwickelt. In dem Programm werden einheitliche Untersuchungen und ein standardisiertes, evidenzbasiertes und praxiserprobtes Edukations- Übungsprogramm umgesetzt. Ziel des GLA:D® Rücken Programmes ist es, dass die Teilnehmenden eine ausreichende Kompetenz verfügen um ihre Rückenschmerzen selbst zu managen und im Alltag gut zu funktionieren.
"Sie kontrollieren den Schmerz und nicht der Schmerz Sie"
Autoren: Thabea Schwander, Physiotherapeutin, Iris De Boer, Physiotherapeutin