Medienmitteilung 

Verleihung Forschungspreis 2021

Der Forschungspreis der Reha Rheinfelden feiert dieses Jahr bereits seinen 10-jährigen Geburtstag. Und auch bei der ausgezeichneten Forschungsarbeit steht das Alter im Mittelpunkt.

 

Die Reha Rheinfelden verleiht den Forschungspreis 2021 an eine Forschungsgruppe, die einen Fragebogen für ältere Personen mit kognitiven Einschränkungen für die klinische Anwendung in der deutschsprachigen Schweiz angepasst und auf seine Gültigkeit hin überprüft hat. Die Gewinner können sich über einen mit CHF 5'000.– dotierten Preis für wissenschaftliche Arbeiten im therapeutischen Bereich freuen.

Für das Jahr 2021 werden Marina Bruderer‑Hofstetter, Mark A. Dubbelman, André Meichtry, Florian Koehn, Thomas Münzer, Roos J. Jutten, Philip Scheltens, Sietske A. M. Sikkes und Karin Niedermann für ihre Arbeit "Cross‑cultural adaptation and validation of the Amsterdam Instrumental Activities of Daily Living questionnaire short version German for Switzerland" ausgezeichnet.

Einschränkungen in den instrumentellen Aktivitäten des täglichen Lebens (IADL) wie zum Beispiel Einkaufen, Kochen oder sich um den Haushalt kümmern, stehen häufig mit einer reduzierten Lebensqualität in Verbindung. Eine Möglichkeit, diese Einschränkungen zu erfassen, bietet die Kurzversion des Amsterdam IADL-Fragebogens, ein etablierter Fragebogen aus den Niederlanden, der auch bei Personen mit leichten kognitiven Einschränkungen eingesetzt werden kann. Der Fragebogen besteht aus 30 Fragen zu Alltagsaktivitäten, die von Bezugspersonen der Patientinnen und Patienten beantwortet werden. Ziel der Forschungsgruppe war es, den Fragebogen ins Deutsche zu übersetzen, an die kulturellen Gegebenheiten in der Schweiz anzupassen und hinsichtlich verschiedener Gütekriterien (Gültigkeit, Zuverlässigkeit) zu überprüfen.

Die interkulturelle Anpassung und Überprüfung umfasste verschiedene Arbeitsschritte und statistische Verfahren, die vom Forschungsteam präzise durchgeführt wurden. Unter anderem beinhaltete die Überprüfung eine Beobachtungsstudie, an der insgesamt 96 ältere Menschen ohne bzw. mit leichten kognitiven Einschränkungen oder Demenz gemeinsam mit ihren jeweiligen Bezugspersonen teilnahmen. Die Ergebnisse waren vielversprechend und zeigten beispielsweise, dass der Fragebogen gut zwischen den einzelnen Gruppen unterscheiden kann. Auch die Berechnung der Zuverlässigkeit des Fragebogens war hoch. Somit zeigten die Schweizer Forscherinnen und Forscher, dass die deutschsprachige Version des Amsterdamer IADL-Fragebogens ein wertvolles Instrument darstellt, um die Einschränkungen bei Aktivitäten des täglichen Lebens bei Personen mit kognitiven Einschränkungen zu erfassen.

Die vorgestellte Arbeit von Marina Bruderer-Hofstetter und Kolleginnen und Kollegen zeigte nicht nur ein methodisch exaktes Vorgehen, sondern auch eine hohe therapeutische Relevanz für die klinische Arbeit in Schweizer Kliniken. Zur beurteilenden Jury für den Forschungspreis gehörten wie im letzten Jahr Prof. Eva Swinnen (Vrije Universiteit Brussel, B), Prof. Erwin Scherfer (Hochschule Furtwangen, D) und Dr. phil. Corina Schuster-Amft (Leiterin Wissenschaftliche Abteilung der Reha Rheinfelden).

Die Preisübergabe fand im Rahmen einer grossen Fortbildungsveranstaltung der Reha Rheinfelden am 10. Februar 2022 statt, bei welcher die Forschungsarbeit von den Originalautoren dem interessierten Publikum präsentiert wurde.

 

Forschungspreis 2022

Der Forschungspreis der Reha Rheinfelden wird jährlich vergeben. Die Bewerbungsunterlagen können in deutscher oder englischer Sprache als PDF-Datei per E-Mail an forschungspreis@remove-this.reha-rhf.ch gesendet werden. Die Bewerbungsfrist endet am 31. August 2022. 

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