Start-up-Abteilung Pflege

Erfolg durch Partizipation

Teamsitzung am Shopfloor

Mit der Einführung der Start-up-Abteilung Pflege im Herbst 2023 verfolgt die Klinik das Ziel, die Arbeit in der Pflege interessanter und erfüllender zu gestalten, um ein attraktives Arbeitsumfeld für Berufsabgängerinnen und Berufsabgänger sowie erfahrene Pflegefachpersonen zu schaffen.

Mit der Start-up-Abteilung sollen Pflegefachpersonen in der beruflichen Entwicklung unterstützt und gefördert werden. Ein partizipativer Führungsstil, in dem sie aktiv in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, schafft dabei eine Umgebung für neue Projekte und Ideen. Getreu der heuristischen Methode des Problemlösens «Trial-and-Error» sollen die Mitarbeitenden Neues wagen und dabei auch mal scheitern dürfen. So werden sie in ihrer Rolle gestärkt und können ihr volles Potenzial entfalten.

In der Abteilung wird ein unternehmerischer Ansatz verfolgt, bei dem Entscheidungen auf der Grundlage objektiver Grössen getroffen werden, um voranzukommen. Dieser Ansatz ermöglicht es, innovative Projekte und Ideen umzusetzen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Entscheidungen auf fundierten Informationen basieren. Lösungen für potenzielle Herausforderungen und Chancen werden dabei identifiziert und getestet, bevor eine breitere Implementierung erfolgt.

Die Arbeitsweise und das Mindset in der Start-up-Abteilung unterscheidet sich dabei von traditionellen Pflegeabteilungen durch den Einsatz spezifischer Führungsinstrumente wie etwa der eigenständigen Dienstplanung oder dem Shopfloor. Hierbei können sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anhand von Kennzahlen darüber informieren, wie gut die aktuellen Prozesse laufen. Aus diesen Erkenntnissen werden Massnahmen abgeleitet, um Verbesserungen vorzunehmen. Der Shopfloor fördert ein prozess- und unternehmensorientiertes Denken. Dies ermöglicht es der Abteilung, kontinuierlich neue Pflegeprozesse zu testen und einzuführen. Zudem werden Workshops anstelle von Teamsitzungen abgehalten, um eine offene Kommunikation und die Verfolgung kreativer Ideen zu ermöglichen. Jede Idee wird aufgenommen und weiterverfolgt. Dieser Ansatz fördert eine Kultur des Ausprobierens und Lernens.

Aus den ersten Monaten wurden bereits einige Learnings gezogen. Es wurde mittels Coaching in die Kommunikation investiert und die Partizipation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefördert. Ein Stimmungsbarometer, das von einem Praktikanten vorgeschlagen wurde, gibt Auskunft über die Befindlichkeit der Mitarbeitenden. Die Optimierung der Arbeitsabläufe und Ordnung hat dazu beigetragen, dass Prozesse einfacher und schneller ablaufen. Die in einigen anderen Abteilungen anfänglich bestehende Skepsis hat sich mittlerweile gelegt und die Unterstützung ist auf beiden Seiten sehr gut. Es ist zudem schön zu sehen, dass die Zufriedenheitswerte der Patientinnen und Patienten weiter zugenommen haben.

Wichtige Herausforderungen bleiben die Rekrutierung junger Talente und die Festigung des Stammteams der Abteilung. Die Schaffung einer attraktiven Arbeitswelt für die Mitarbeitenden ist ein schrittweiser Prozess, der Zeit benötigt. Es ist wichtig, die zum Ziel gesetzte attraktive Arbeitswelt gemeinsam mit dem Team zu erarbeiten.

Was die Erfahrungen von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betrifft, so ist es nicht zwingend erforderlich, bereits Erfahrungen in ähnlichen Positionen mitzubringen. Stattdessen ist die Bereitschaft wichtig, sich aus der Komfortzone zu bewegen und sich aktiv einzubringen. Die Start-up-Abteilung schätzt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die neugierig sind, Risiken eingehen, kreativ denken und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Partizipation, also die aktive Einbindung der Mitarbeitenden, sowie die Fähigkeit zur Selbstreflexion sind ebenfalls wichtige Fähigkeiten. Indem die Abteilung die erbrachte Pflegequalität und erzielten Projekterfolge konsequent am Shopfloor visualisiert, entsteht ein lösungsorientiertes Arbeitsumfeld.

Reha Rheinfelden

Rehabilitationszentrum

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