Über 20 Jahre im Park-Hotel am Rhein
Elke Frey, Chef de Réception, erzählt von Stammgästen, Herausforderungen und besonderen Momenten.
Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist Elke Frey das Herz der Rezeption im Park-Hotel am Rhein. Als Chef de Réception hat sie unzählige Gäste begrüsst, schwierige Herausforderungen gemeistert und ist aus dem Hotel nicht mehr wegzudenken. Im Interview gibt sie spannende Einblicke in ihre langjährige Karriere, spricht über die Entwicklung des Hotels, den besonderen Umgang mit Gästen und erklärt, welche Eigenschaften für eine erfolgreiche Laufbahn in der Hotellerie unerlässlich sind.
Was hat dich motiviert, nach mehr als zwei Jahrzehnten im Park-Hotel in deinem Beruf zu bleiben?
Ursprünglich wollte ich nur ein Jahr bleiben. Aber die abwechslungsreiche Tätigkeit, der Mix aus Administration und Front, macht den Beruf sehr spannend. Auch die wertschätzende Hotelleitung und das tolle Team mit vielen langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tragen dazu bei, dass es nie langweilig wird. Was mich immer wieder begeistert, ist der Kontakt mit den unterschiedlichsten Gästen, die meist sehr dankbar sind und unsere Arbeit schätzen.
Wie hat sich das Park-Hotel im Laufe deiner Karriere verändert?
Das Hotel hat sich baulich immer wieder verändert – durch Anbauten und Renovierungen. Auch die Angebote wurden immer wieder angepasst, wie etwa spezielle Pauschalen oder motorisierte Betten. Derzeit werden nach und nach alle Hotelzimmer modernisiert. Ausserdem wurde beispielsweise ein Residenzprogramm entwickelt, das unter anderem Ausflüge, Plauderlunch und sportliche Aktivitäten anbietet. Die Standards des Hauses wurden bereits 2005 ISO-zertifiziert und zeugen von unserem hohen Niveau.
Welche besonderen Herausforderungen hast du als Chef de Réception erlebt?
Es gab viele Herausforderungen, aber ich versuche immer, das Beste aus jeder Situation zu machen. Die grösste Herausforderung war sicherlich die Corona-Zeit, in der Kurzarbeit angesagt war und das Hotel leer stand. Auch die Personalausfälle und die damit verbundenen Dienstplanänderungen im 24-Stunden-Betrieb waren oft schwierig. Aber ich sehe Herausforderungen als
Chance und habe aus jeder Situation gelernt. Wie hat sich das Verhältnis zu den Gästen entwickelt, und gibt es besondere Stammgäste?
Ja, auf jeden Fall! Stammgäste freuen sich immer, wenn sie wieder bekannte Gesichter sehen. Es gibt zum Beispiel Gäste aus Düsseldorf, die bringen mir immer etwas mit, wenn sie zu uns ins Park-Hotel kommen. Das Verhältnis zu den Residenzgästen ist sehr herzlich, fast schon familiär. Diese persönlichen Beziehungen machen die Arbeit sehr erfüllend.
Welche Rolle spielt die Hotellerie im Vergleich zum medizinischen Angebot, und wie arbeiten die beiden Bereiche zusammen?
Die Salina und das Park-Hotel arbeiten sehr eng zusammen, besonders bei der Bettendisposition, den Therapien und den Arztterminen für die Kurgäste. Unser Schwerpunkt ist die Gesundheit, und obwohl wir freien Eintritt in die Wellness-Welt sole uno bieten, definieren wir uns nicht als Wellness-Hotel. Die Kur- und Reha-Gäste schätzen die Hotelatmosphäre sehr.
Gibt es ein Ereignis, das dir in deiner Laufbahn besonders in Erinnerung geblieben ist?
Da gibt es viele! Einmal mussten wir zusammen mit der Feuerwehr eine ältere, verwirrte Dame aus dem Rhein fischen, die beim Einkaufen auf der deutschen Seite von Rheinfelden einfach ins Wasser gesprungen war. Zum Glück kam sie mit dem Schrecken davon. Es gab auch ein paar kleinere Brände im Hotel, etwa durch eine Unterhose über einer Lampe oder einen Föhn im Tiefkühler. Die Feuerwehr musste auch schon ausrücken, weil der Alarm der Sprinkleranlage im Treppenhaus wegen Überhitzung losging. Das war speziell, denn dieser Alarm geht direkt an die Feuerwehr, ohne dass wir etwas davon mitbekommen. Plötzlich stürmte ein Grossaufgebot der Feuerwehr ins Hotel! Unvergesslich bleibt auch der Grossbrand im sole uno.
Welche Eigenschaften sind deiner Meinung nach wichtig für eine Karriere in der Hotellerie?
Man muss Menschen mögen. Ausserdem sind Geduld, Freundlichkeit, Menschenkenntnis und eine kommunikative Persönlichkeit wichtig. Flexibilität, Prioritäten setzen und Multitasking sind ebenfalls unerlässlich. Auch Humor und vernetztes, lösungsorientiertes Denken sind täglich gefragt.
Man muss Menschen mögen – das ist der Schlüssel zu einem erfüllenden Berufsleben in der Hotellerie.
Was würdest du jungen Menschen raten, die in der Hotellerie arbeiten möchten?
Ich würde ihnen raten, sich früh für einen Bereich zu entscheiden, sei es Küche, Service oder Rezeption, denn die Anforderungen sind unterschiedlich. Wichtig ist auch sich weiterzubilden. Ausserdem sollte man sich über die unregelmässigen Arbeitszeiten bewusst sein. Aber es ist ein schöner Beruf, wenn man ihn gerne ausübt. Professionelles Auftreten gepaart mit Herzlichkeit und Humor ist eine gute Mischung.
Wie siehst du die Zukunft des Park-Hotels in Verbindung mit dem medizinischen Angebot der Reha Rheinfelden?
Ich sehe die Zukunft sehr positiv. Die Kombination mit der Reha bietet viel Potenzial, und die bisherige Zusammenarbeit war sehr angenehm. Ich habe viele sympathische neue Leute kennengelernt. Ich hoffe, dass das Park-Hotel so bestehen bleibt, wie es ist. Der geplante Anbau wäre auch sehr interessant, vor allem für weitere Residenzwohnungen.
Was machst du in deiner Freizeit, um dich von deiner Arbeit zu erholen?
Ich habe das Glück, einen tollen Partner, Freunde und eine Familie zu haben. Ich gehe gerne gut essen, auch mal in 2- oder 3-Sterne-Restaurants wie etwa bei Andreas Caminada im Schloss Schauenstein. Wellness-Wochenenden, Sport wie Biken und Skifahren helfen mir, zu entspannen. Ausserdem liebe ich es, um die ganze Welt zu reisen. Ein paar ausgefallene Erlebnisse waren beispielsweise eine spontane Vespa-Tour nach Mailand, eine Iglu-Übernachtung, ein Helikopterflug über den Grand Canyon, Ziplining hoch oben in den Bergen von Ras al Khaimah, Elefantenbaden in einem Fluss in Sri Lanka, Walbeobachtung in Neuseeland und noch vieles mehr …
Wie gelingt es dir, die Balance zwischen Arbeit und Privatleben zu halten?
Es ist wichtig, sich immer wieder Lichtblicke zu schaffen, auf die man sich freuen kann, und sich bewusst Auszeiten zu nehmen, um den Kopf frei zu bekommen. An freien Tagen leite ich meine E-Mails nicht weiter und habe eine gute Vertretung – das hilft mir, eine gesunde Balance zu halten.
Reha Rheinfelden
Rehabilitationszentrum