Klinik 

Kalte Hände im Winter - ist das Normal?

Wenn im Herbst und Winter die Aussentemperaturen sinken, leiden viele Menschen unter kalten Händen. Das ist per se erstmal nicht schlimm. Doch wenn die Finger komplett weiss oder blau werden, kann es sich um ein sog. Raynaud-Syndrom handeln.

Was ist das Raynaud-Syndrom?

Hierbei kommt es zu anfallsartigen Gefässkrämpfen mit der Folge von erheblicher Minderdurchblutung der Finger oder Zehen.Oft treten zusätzlich zum Kältegefühl Gefühllosigkeit, Taubheit, abnehmende Beweglichkeit und Schmerzen auf.
Ausgelöst wird ein Raynaud-Syndrom z.B. durch Kälte, emotionalen oder auch mechanischen Stress wie Vibration. Betroffen sind etwa 3-5 % der Bevölkerung, wobei oft junge Frauen häufiger unter den Beschwerden leiden.

Warum ist das wichtig?

In 80% der Fälle handelt es sich um ein sog. primäres Raynaud-Syndrom bei dem nicht mit einem Fortschreiten der Erkrankung zu rechnen ist. In 20% handelt es sich jedoch um ein sek. Raynaud-Syndrom. Das heisst, es gibt eine Erkrankung, die die Beschwerden verursacht. Hier gilt es weitere Untersuchungen durchzuführen, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Oft ist ein Raynaud-Syndrom das erste Anzeichen der äusserst schweren, jedoch sehr seltenen Bindegewebserkrankung Sklerodermie.

Ärztlicher Rat

Wenn bei Ihnen Symptome des Raynaud-Syndroms vorliegen, sollte eine rheumatologische Abklärung erfolgen. Hierbei wird mit wenigen Untersuchungen schnell festgestellt, um welche Form es sich handelt und Sie erhalten wertvolle Tipps zur Linderung ihrer Beschwerden

 

Autor: PD Dr. med. Dr. rer. nat. Ulrich Gerth

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